Das Kaninchen und seine Bedürfnisse 


Wie Mensch und Tier miteinander glücklich werden

Kaninchen sind wundervolle Gefährten. Sind ihre Bedürfnisse erfüllt, sind sie fröhliche, neugierige, dem Menschen zugetane Haustiere, deren Beobachtung automatisch zu guter Laune führt. Da Kaninchen einen Stopfmagen besitzen und über den Tag verteilt ungefähr 60 Mahlzeiten aufnehmen, gilt „Liebe geht durch den Magen“ für sie im Besonderen und so kommen zutrauliche Kaninchen gerne angeflitzt, sobald sich ihre "Möhrchenspender" nähern. 

Leider ist das Kaninchen ein oftmals missverstandenes Haustier. Angeschafft als Kuscheltier für die Kinder, fristen viele Kaninchen in engen Käfigen ein einsames Dasein, welches zum größten Teil aus Stress besteht. Stress durch die Enge, die Einsamkeit, die falsche Behandlung bzw. den falschen Umgang. Daraus resultieren Scheue und Ablehnung, bis hin zu Aggression und über das Tier wird geschimpft, da es nicht den Erwartungen entspricht. In vielen Fällen endet es im Tierheim.

Was aber macht ein Kaninchen glücklich?

- Definitiv ein zweites Kaninchen oder noch besser eine kleine Gruppe. Am einfachsten zu halten sind Häsinnen und kastrierte Rammler oder zwei frühkastrierte Rammler. Kaninchen sind Gruppentiere mit hierarchischer Ordnung, innerhalb dieser sich gegenseitig gepflegt, beknabbert und bekuschelt wird, Freundschaften entstehen und gemeinsam Haken geschlagen, sowie Luftsprünge vollführt werden. Auch klaut man sich gerne gegenseitig den besten Löwenzahn oder mümmelt, wo auch der Rest der Truppe mümmelt. Ohne Artgenossen ist für ein Kaninchen "alles doof" ;).

Hierzu ist jedoch ein weiterer Faktor ganz entscheidend: 
Ausreichend Platz! Neben der Gesellschaft ist viel Platz für das Wohlbefinden der Tiere unerlässlich. Die Anatomie des Kaninchens ist auf schnelle Bewegung ausgelegt und egal wie lange die Domestizierung andauerte – daran hat sich nichts geändert. Rennen, springen, Haken schlagen, all das muss möglich sein und zwar nicht nur für 2 Stunden täglich, sondern durchgehend. Als Richtwert gelten mindestens 2 Quadratmeter pro Tier. Verfügen die Kaninchen über ausreichend Platz, sind sie zumeist sehr entspannt.

Geeignet hierfür ist z.B. ein großer Stall mit angeschlossenem Auslauf, der beliebig erweitert werden kann. Sehr praktisch ist es, wenn er betretbar ist und sich der Mensch zu seinen Kaninchen setzen kann, ohne sie zwangsläufig hochheben zu müssen. Den Boden unter den Füßen zu verlieren, ist für viele Kaninchen beängstigend (Greifvögel sind Fressfeinde), das bedeutet ein Hochnehmen der Tiere muss vorsichtig durchgeführt werden und sich wenn möglich auf gesundheitliche Kontrollen beschränken. Natürlich ist dies individuell verschieden – manche Kaninchen, vor allem beim Züchter gut sozialisierte, haben das Hochnehmen früh gelernt und sind dabei entspannter.
Zutrauliche Kaninchen kommen gerne an die Hand, um sich Streicheleinheiten und / oder Futter abzuholen, erkennen „ihren Menschen“ schon von weitem und sind neugierig im Umgang. 

Das Thema Ernährung ist neben der Gesellschaft, dem Platzangebot und der menschlichen Zuwendung ein weiterer wichtiger Punkt. Häufig wird ungeeignetes Futter aus dem Handel angeboten, welches Getreide und Zucker enthält, und dem sensiblen Magendarmtrakt erheblich schaden kann. In der freien Natur ernährt sich das Kaninchen hauptsächlich von Gräsern, weswegen Heu Hauptbestandteil der Fütterung darstellt und 24 Stunden zur freien Verfügung stehen muss, ebenso wie frisches Wasser. Dazu freuen sich die Kaninchen über frisches Grünfutter wie Gräser, Löwenzahn oder manche Wildblumen. Abgerundet werden kann der Speiseplan durch frisches Gemüse, Obst und Zweige. Als zusätzliches Futter empfehlen und füttern wir das Futter von Grünhopper (www.gruenhopper-kaninchenfutter.de) sowie dem Heushop (www.heushop.eu).